MAN Lion's City


Der Lion’s City ist eine für den Linienverkehr entwickelte Omnibus-Modellreihe der MAN Nutzfahrzeug-Gruppe.

 

Unter der Bezeichnung Lion’s City werden die niederflurigen Varianten für den Stadt- und Überlandverkehr zusammengefasst, von denen der Typ A20 seit 1996, der A21 seit 1997 und der A23 seit 1998 serienmäßig produziert wird. Der Name Lion’s City diente zuerst nur der Vermarktung der Niederflurbus-Familie, im September 2004 wurde er auch als Verkaufsbezeichnung eingeführt. Gleichzeitig wurden die Modelle einem Facelift unterzogen. Der vom Lion’s City abgeleitete Lion’s Regio ist die Kombibusvariante für den Überland-Linienverkehr als auch für Ausflugs- und Transferfahrten. Im Frühjahr 2015 wurde der preiswertere MAN Lion's Intercity vorgestellt.

 

Entwicklung

Im September 1995 stellte MAN mit dem Überlandbus-Typ A20 seinen ersten Omnibus der zweiten Niederflurgeneration vor. Der A21 wurde 1997 als Nachfolger des Stadtbus-Typs A10eingeführt. Nach dem Erscheinen des Konkurrenzmodells Mercedes-Benz Citaro, dessen Gestaltung von der Fachpresse als gelungener angesehen wurde, brachte MAN 1998 eine optisch überarbeitete Serie auf den Markt. Gleichzeitig erschien mit dem A23 eine Ausführung als Gelenkbus, die den A11 ablöste. Im Jahr 2000 kamen die beiden 15 Meter langen Versionen A26 (Stadtbus) und A25 (Überlandbus) heraus. Im gleichen Jahr erschien der A76 als erste von mehreren Midibus-Varianten, die bei Göppel produziert wurden. Für den italienischen und spanischen Markt wurde 2002 der dreitürige 12-Meter-Bus A37 Lion’s Single mit stehendem Motor in Turmbauweise und Super-Single-Reifen an der Hinterachse entwickelt.

 

Neben der Erweiterung des Angebots um zwei Low-Entry-Ausführungen und einen Doppeldeckerbus wurden im Herbst 2004 alle bisherigen Modelle in optisch und technisch überarbeiteter Form präsentiert. Seitdem werden die Fahrzeuge unter dem Namen Lion’s City angeboten. Ende 2005 kam mit dem A47 ein 10,5 Meter langer Midibus heraus, der komplett von MAN gebaut wurde und im Gegensatz zu den Göppel-Varianten die Standardbreite von 2,5 Metern besitzt. Als Schwestermodell des Neoplan N 4522 aus der größtenteils baugleichen Serie Centroliner Evolution erschien 2006 der verlängerte Gelenkbus Lion’s City GL. Im Mai 2007 wurde der vierachsige, 20,5 Meter lange Gelenkbus Lion’s City GXL vorgestellt. Da das Kaufinteresse jedoch unter den Erwartungen lag, ging das Modell nicht in Serie. Der Vorführwagen wurde als einziges gebautes Exemplar an die Verkehrsbetriebe der Stadt St. Gallenverkauft. Die dem Hochflur-Fahrzeug Lion’s Classic ähnlich sehenden Low-Entry-Busse Lion’s City T und TÜ wurden 2008 an das Design der restlichen Modellpalette angepasst und inLion’s City LE bzw. LE Ü umbenannt. Seit 2009 ist das für den schwedischen Markt konzipierte, 13,7 Meter lange Modell Lion’s City C verfügbar. Neben diesem Modell wurden die dreiachsigen Modelle, mit Ausnahme des Lion’s City DD, ebenfalls durch Low-Entry-Varianten ergänzt.

 

Seit 2012 ist mit Ausnahme der Gelenkbusvarianten ein zuerst aufpreispflichtiges ESP verfügbar. Ein Jahr später floss es in die Serienausstattung ein.

 

Produktion

Der überwiegende Teil der MAN-Niederflurbusse wird in den polnischen Werken Starachowice (Fahrgestelle, Rohbau) und Sady (Endmontage) gefertigt. Die Doppeldecker Lion’s City DDwerden im MAN-Reisebuswerk Plauen gebaut und anschließend nach Pilsting zu Viseon überführt, wo die Innenausstattung erfolgt. Die beiden Low-Entry-Varianten Lion’s City LE undLE Ü kommen aus Ankara (Türkei).

 

Die ursprünglich am Standort konzentrierte Produktion von MAN-Niederflurbussen in Salzgitter wurde Mitte 2008 eingestellt. Heute werden dort lediglich noch Fahrgestelle für Hochflurbusse gebaut. Nach dem Aufbau der Buswerke Sady (1998) und Starachowice (2001) kommt seit 2004 die überwiegende Anzahl von Stadtbussen aus Polen. In Salzgitter wurden zuletzt noch zwischen 200 und 300 Lion’s City pro Jahr fertiggestellt, zumeist Fahrzeuge mit alternativen Antrieben und/oder Sonderausstattung.